Warum schreiben?
Für wen schreiben?
Was schreiben?
Freiheit der Kunst!
Rechtschreibung?
Freiheit der Anwesenheit.
Freiheit der Verabschiedung.
"Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben."
(Mark Twain)
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Der Schriftsteller
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Schreiben als Ausdruck, als Bewältigung, als Verdichtung von Erlebtem, Gesehenem, Gehörtem und Gefühltem.
Schreiben ist immer auch Fiktion, Verknüpfung von Phantasie und Wirklichkeit, ebenso ein Stück Utopie.
Schreiben auch eine Möglichkeit des Geldverdienens, dadurch auch eine Abhängigkeit von Märkten und deren Eigengesetzlichkeiten.
Schreiben als grundgesetzlich verbürgte Form individueller kultureller Arbeit.
Schreiben als Aufforderung zum Dialog, zum Nachdenken, zum Bejahen, zum Verwerfen, schlicht: zu geistiger Tätigkeit.
Schreiben als Beschäftigung, auf daß in dieser Zeit nichts weniger Sinnvolles entstehen möge ...
Anmerkungen:
Bei allen meinen schriftstellerischen Arbeiten sind Personen, Ort, Handlung etc. frei erfunden. Ähnlichkeit mit Personen
oder Sachverhalten aus dem konkreten Leben wären rein zufällig. Selbstverständlich sind unterhaltsame, komische und
kritische Aspekte durchaus gewollt. Für meine gesamte schriftstellerische Arbeit beanspruche ich die Autorenrechte
sowie die einschlägigen Freiheiten, die das Grundgesetz der BRD einräumt.
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Schreiben als Aufforderung zu eigener Ausdrucksfindung ...
Ich schreibe - mit Unterbrechungen - seit meiner Internatszeit in Hohenschwangau. Es finden sich unter meinen Arbeiten viele Sprachversuche, d.h. die Auseinandersetzung
mit der Sprache als eine Mitteilungsform unter anderen. Lieder, Gedichte, Aufsätze (Essays), thematisch orientierte Zyklen sowie verschiedene Kurzgeschichten habe ich bisher geschrieben. Ebenfalls einige Romane sowie Romanfragmente. Viele der Arbeiten gelten immer noch als Rohfassung und harren der tieferen Überarbeitung. Das mag zukünftig geschehen oder auch nicht, je nach Lust, Zielsetzung und gefühlter Notwendigkeit.
Mein Schreiben unterstelle ich bewußt den Gesetzmäßigkeiten grundgesetzlich garantierter Freiheit von Rede und Kunst. Meinungsfreiheit ist sicherlich eines der höchsten Güter und ich stehe auf dem Standpunkt, daß man Menschen an diese Meinungsfreiheit "gewöhnen" muß: Nicht im Sinne des Abgeklärt-seins sondern mit dem Ziel der Spiegelung, damit andere auch immer wieder an ihre Aufgabe und Pflicht zu diesbezüglicher Toleranz und Achtung erinnert werden. Maschinen rosten, wenn man sie nicht benützt, gleiches gilt für Denken und Sprechen.
Schreiben generiert Inhalte, die sicherlich dem persönlichen Geschmack zur Bewertung unterliegen. Dies bedeutet unter anderem aber auch, daß niemand etwas lesen, hören, anschauen muß, wenn es die Tragfähigkeit seiner persönlichen Schwerpunktsetzung überfordert.
Noch ein Wort zur Rechtschreibung: Da bleibe ich gerne weitgehend altmodisch und lasse mir nichts vorschreiben...
In diesem Sinne und mit diesem Anspruch: Viel Freude und Willkommen oder eben von mir aus auch -- Good-bye!
Heinrich von Kleist hat sich über sein Schreiben mehrfach geäußert. Vielleicht mag ja da der eine oder die andere einen kleinen Denkanstoß für das Nachdenken über "Schreiben" nehmen, wenn wir erfahren, was er über sein Käthchen von Heilbronn und Penthesilea einmal gesagt hat:
"Das Käthchen scheint das genaue Gegenteil der Penthesilea zu sein, aber das stimmt nicht. Wer die eine liebt, dem kann die andere nicht ganz unbegreiflich sein, denn sie gehören ja wie das Plus und das Minus der Algebra zusammen und bilden ein und dasselbe Wesen, nur unter entgegengesetzten Beziehungen gedacht (...). Es waren die dunkelsten und stillsten Stunden in der Nacht; im Osten, der Elbe zu, war es genauso dunkel und bedeckt wie im Westen. In dem bleichen Schimmer, den mein erleuchtetes Zimmer auf die Straße hinunter warf, sah man, daß es regnete, leise, sanft, gerade soviel, daß der Boden weich blieb. Und diese fromme Feuchtigkeit gefiel mir, leistete mir Gesellschaft. Wie bist du nur darauf gekommen, dieses Märchen vom einfachen Mädchen, das den prächtigen Ritter heiratet, zu schreiben? wird Pfuel mich bestimmt fragen. Weil, werde ich ihm antworten, nur das Märchen die Erscheinung von Engeln, die Feuerprobe und das befreiende Ende zuläßt." (zitiert nach: Anna Maria Carpi, Kleist. Ein Leben., Berlin 2011, S.289f.)
"Leute, die gerne realistische Gegenwartsromane lesen, müßten sich doch ab und zu mal überlegen, wie diese Geschichten entstehen. Daß die Wirklichkeit die Arbeitsgrundlage einer Schriftstellerin ist. (...) Wenn es Kunst geben soll, kann man nicht verbieten, daß Autorinnen wie ich die Wirklichkeit als Vorlage nutzen, das wäre so, als würde man die Kunst verbieten." (Anke Stelling, Autorin)
Was sie damit aussagt, sollte nichts Sensationelles sein; diese Gedanken gründen einerseits auf dem Boden der Tatsache, daß ein Schriftsteller stets auch "Kind seiner Zeit" ist, sich damit mit ihr auseinanderzusetzen hat und andererseits auf dem im Grundgesetz garantierten Recht auf Freiheit der Kunst. Das beinhaltet selbstverständlich auch die schriftstellerische Freiheit, gesellschaftliche Wirklichkeit umzuformen, sie zu überzeichnen, sie in Bildern zu reflektieren, ja auch in dem Recht, sie den Gesetzen eigener Phantasie folgend umzugestalten.
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