Verschiedenes
Die Seite zum Zerstreuen, Entspannen, aber auch Nachdenkliches ...
Irgendwann reicht es einem einfach. Man kann nicht mehr. Das Lernen hängt einem sprichwörtlich zum Halse heraus. Dann gibt es nur eine einzige vernünftige Verhaltensweise: aufhören und etwas anderes tun.
Der Möglichkeiten gibt es zahlreiche. Nütze jene, bis du wieder Kraft hast, dich dem Unausweichlichen zu widmen - und sei es nur bis du dann wieder am obigen Zustande angelangt bist: der Kreislauf kann von vorne beginnen (sofern es bei einem Kreis überhaupt ein “Vorne” geben kann ...). Aber so ist er nun einmal, so sei er nun einmal: dieser Lauf der Dinge.
Hier nun mein kleiner Beitrag zu den abertausend Möglichkeiten, sich zu entspannen, sich zu zerstreuen, zu flüchten, neue Kraft zu tanken ...
Was es hier gibt? Zusammengetragenes (dann natürlich mit Quellenangabe!), Gesehenes (dann leicht verfremdet oder/und anonymisiert - zur Vermeidung von Rechtshändeleien), Ge- und Erdachtes (um es schonungslos der Kritik auszusetzen) und weitere Einbringsel (was das auch immer sein möge) ...
Was damit anzufangen ist? Das alleine soll Verstand und Phantasie überlassen bleiben, ausschließlich der Lust oder Unlust der Leser überantwortet werden, zum Kopfschütteln, Beifallnicken oder Überdenken reizen sowie vor allem zu sinnvollem eigenen Tun anregen.
Viel Freude, Interesse, Entspannung und Erholung wünscht an dieser Stelle der für diese Darbietung alleinig Verantwortliche (siehe Impressum)!
Eine Zeitungsnotiz:
Gespenstisch
Ein 83-jähriger Italiener hat seine Frau für ein Gespenst gehalten und mit Stockhieben niedergestreckt. Laut Medienberichten habe die 76-jährige die Attacke verletzt überlebt. Der Greis sei nachts von Geräuschen geweckt worden. Er habe die Gestalt im weißem Nachthemd für ein Gespenst gehalten und voller Angst zum Stock gegriffen. Als er sich seiner Tat bewusst geworden sei, habe er selbst die Polizei alarmiert. Mit einem Gerichtsverfahren muss er nicht rechnen. Ein psychiatrisches Gutachten ergab, er sei zum Tatzeitpunkt “unzurechnungsfähig” gewesen.
(aus: Neues Deutschland, Nr.104, 5./6. Mai 2001, Seite 8)
Merke: Sorge stets für in allen Zeiten und Situationen wirksame unverwechselbare Kennzeichen!
Zitat:
“Es gibt in der Gesellschaft Tendenzen zur Verblödung.”
(Otto Schily auf einer Tagung der Friedrich Ebert Stiftung in Leipzig.)
Anmerkung: Nur Tendenzen ??????
Zitat:
“Das Internet ist ein großer Misthaufen, in dem man allerdings auch kleine Schätze und Perlen finden kann.”
(Joseph Weizenbaum vom M.I.T.)
Anmerkung: Damit wohl kaum ein Unterschied zu vielen anderen Lebensbereichen...
Zitat:
“Wenn wir unsere Botschaften nicht in Bilder kleiden, erreichen wir die Herzen und Köpfe der Menschen nicht.”
(Jürgen W. Möllemann, FDP)
Anmerkung: Weiter so, Herr Ex-Lehrer. So sehen Sie also die Fähigkeiten des nach Wahlen gerne so titulierten “Souveräns” ... Entlarvung! Doll, doll, dollie ...
Erlebt:
“Ich benötige ihre Geburtsurkunde zur Vervollständigung ihrer Unterlagen und zum Nachweis ihrer Geburt.”
(Der Vertreter einer untergeordneten Dienststelle zu einem nach Sichtung und Archivierung der kompletten Bewerbungsunterlagen von einer höheren Stelle eingestellten Angestellten.)
Antwort: “Das sehen sie doch, daß ich geboren bin. Sie spüren es doch wohl auch, denn sonst
könnten sie ja diese Forderung erst gar nicht erheben. Soll ich zur sinnlosen Vermehrung von Archivierungsräumen beitragen und so die Steuerzahler, also letztlich auch mich, sinnlos finanziell belasten?”
Erlebt:
“Darüber brauchen sie sich ihren Kopf nicht zu zerbrechen. Das haben schon viel höhere Dienstgrade
für sie erledigt.”
(Ein militärischer Vorgesetzter zu einem Leutnant der bundesdeutschen Luftwaffe, der Vorschläge zur Problemlösung offerierte.)
Antwort: “ Sind die Köpfe dabei dann zerbrochen? Dies würde die Notwendigkeit des Nachdenkens von dritter Seite nur noch dringlicher machen.”
Erlebt:
“Jetzt kommen sie auch noch wieder mit diesem überflüssigen Zeugs da. Mir steht die Arbeit bereits
bis zum Hals, dem Chef bis hierhin (Fingerzeig auf die Mundgegend) und dem Kommodore bis zum
Kopf (Fingerzeig auf die Stirngegend).”
(Ein subalterner Oberleutnant in wahrhafter Erkenntnis und Einhaltung von hierarchischen Grundsätzen zu einem Untergebenen.)
Motto: Es ist immer wichtig zu erkennen, wie und wo man steht. Subalternität als Lebensprinzip und Seinsmodus ... Hierarchie schön brav einhalten - bis zur Lächerlichkeit.
Erlebt:
“Sie werden sich draußen (Anm.: außerhalb der Bundeswehr, im “Zivilleben”) noch umschauen.”
(Wohl ein tumber Versuch zur Entfachung von Wehmut ...)
(Vorgesetzter zu einem kurz vor seiner Entlassung aus dem “Bund” Stehenden.)
Antwort: “Sicherlich und hoffentlich. Und das dann intensiv und mehrmals täglich.”
Erlebt:
“Mein Sohn lernt daheim einfach nichts. Sie müssen dagegen unbedingt etwas tun.”
(Eine Mutter zur Lehrkraft am Sprechtag.)
Antwort: “Wie wäre es mit Erziehung, mit Verantwortung für das zu Verantwortende?”
Nachdenkliches von Erich Fried:
“Zu sagen, hier herrscht Freiheit, ist immer ein Lüge oder ein Irrtum: Freiheit herrscht nicht.”
“Wer nicht nachfragt, wie Menschen sterben, der hilft töten.”
Ein Gedicht von Erich Fried:
Wenn es Sinn hätte zu leben hätte es Sinn zu leben.
Wenn es Sinn hätte noch zu hoffen hätte es Sinn noch zu hoffen.
Wenn es Sinn hätte sterben zu wollen hätte es Sinn sterben zu wollen
Fast alles hätte Sinn wenn es Sinn hätte.
Aufgabe: Sinn suchen (wenn möglich) und scharf von Unsinn abgrenzen ...
Zum Nachdenken:
“Happiness is found along the way, not at the end of the road.”
(Updegraff)
“Some people make the world more special just by being in it.”
“Let us dare to read, think, speak and write.”
(John Adams)
“Don`t ask me nothing about nothing, I just might tell you the truth.”
(Bob Dylan)
Erlebt:
"Ich habe rechtzeitig zur Konferenz geladen. Ich lasse mir nicht vorwerfen, die Frist nicht
eingehalten zu haben. " (Dann auf Nachfrage) "Wann ich die Einladung an das Schwarze
Brett gehängt habe, weiß ich im Augenblick auch nicht.
Einsicht?
“Ein Mensch sah in der Straßenbahn der Reihe nach die Leute an. Jäh war er zum Verzicht bereit auf
jede Form Unsterblichkeit.”
(Eugen Roth)
Ein Gedicht von Bertold Brecht:
Der Radwechsel
Ich bin nicht gerne da wo ich herkomme.
Ich bin nicht gerne dort wo ich hinfahre.
Weshalb betrachte ich dann den Radwechsel mit solcher Ungeduld?
Ein Gedanke:
Man hatte uns früher mit diesem Satz traktiert: Mens sana in corpore sano! (= Ein gesunder Geist in einem
gesunden Körper.)
Damit sollten wir dann folglich auch folgsam begreifen, dass eben jener gesunde Körper Voraussetzung für Gescheitheit sei.
Und wir deshalb tunlichst eben der Schaffung jener Voraussetzung frönen sollten ...
Doch stimmt die Berufung auf den altehrwürdigen Herrn Juvenal auch? Hat er es so gesagt, so verstanden
wissen wollen?
Es sind die kleinen Unterschiede auf die man immer wieder achten sollte. Was hat er wirklich gesagt? Und in
welchem Zusammenhang?
Also der Satz heißt korrekt zitiert: “Mens sana in corpore sano sit!” Dieser gesunde Geist möge demzufolge
in jenen stählernen Körper sein ... Und was hatte Juvenal zu seiner Aussage bewogen: der Anblick von gut
gebauten römischen Soldaten ...
Anmerkung: Nichts gegen sportliche Körper, nur alles gegen falsche Kausalitäten ...
Ein Gedicht von Bertold Brecht:
Auch der Himmel
Auch der Himmel bricht manchmal ein
Indem Sterne auf die Erde fallen.
Sie zerschlagen sie mit uns allen.
Das kann morgen sein.
Folgerung: Carpe diem!
Zwei Geschichten vom Herrn Keuner (Bertold Brecht):
Zorn und Belehrung
Herr Keuner sagte: “Schwierig ist, diejenigen zu belehren, auf die man zornig ist. Es ist aber besonders
nötig, denn sie brauchen es besonders.”
Erfolg
Herr K. sah Schauspielerin vorbeigehen und sagte: “Sie ist schön.” Sein Begleiter sagte: “Sie hat neulich
Erfolg gehabt, weil sie schön ist.” Herr K. ärgerte sich und sagte: “Sie ist schön, weil sie Erfolg gehabt hat.”
Zum Überdenken:
Kein Mensch kann das beim andern sehen und verstehen, was er nicht selbst erlebt hat.
Die Wahrheit wird gelebt, nicht doziert.
Den Führer braucht und verlangt, wer selbst nicht verantworten und selber nicht denken mag.
Jeder Mensch ist etwas Persönliches und Einmaliges, und an Stelle des persönlichen Gewissens ein
kollektives setzen zu wollen, das heißt schon Vergewaltigung und ist der erste Schritt zu allem Totalitären.
Der Kleinere sieht am Größeren das, was er eben zu sehen vermag.
Das Machen schlechter Gedichte ist noch viel beglückender als das Lesen der allerschönsten.
Aller höherer Humor hängt fängt damit an, daß man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.
(Alle vorgenannten Gedanken sind von Hermann Hesse.)
Die Vertreterin
Die Mutter ist Vertreterin geworden. Interessenvertreterin. Aber unfähig, einen wirkungsvollen Brief
als Sachanwältin aufzusetzen. Auch der mündliche Ausdruck entspricht der phlegmatischen
Gesamterscheinung. Aber sie ist gewählt worden. Und damit in ihrer Position real. Ihr Kind, schon
längst über das eigentliche Alter der Pubertät hinaus. Dies ist noch nicht so fühl- und spürbar. Aber
ansonsten das Abbild der Mutter: wie schon gesagt, langsam im Denken, schwach im Sprechen
und zudem etwas feige obendrein. Was zu unterschiedlichen Formen des Hintenherums führt.
Bei beiden. Man ist an das Sprichwort, wonach der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, erinnert. Und
noch ein Problem: Die Tochter kann geforderte Leistungen nicht wie gewünscht erbringen. Allzu
schwer im Begreifen, allzu abgelenkt von fremdbestimmter Zielsetzung. Ein familiales Gesamt-
kunstwerk, dieses Ensemble. Die gewählte Wahrerin der Sachinteressen übt sich nun mangels
anderer Möglichkeiten und Einsichten in Fremdbezichtigungen. Dummheit wird erneut deutlich
sichtbar und handlungsleitend.Was auch sonst ...
Geglucke
(Mutter zu ihrem Lebenspartner, am Sprechtag mit dem Finger auf eine Lehrerin zeigend) Die da ist
schuld, die da ist schuld, daß meine Tochter nichts lernt. Die ist an allem schuld.
Anmerkung: Es ist doch immer gut, wenn man so schnell und so leicht die Schuldigen ausmachen kann.
Im Gasthaus
Bedienung: Hier haben Sie Ihren Salat wieder.
Gast: Was haben Sie mit der toten Fleischfliege gemacht.
Bedienung: Natürlich aus dem Salat herausgenommen.
Gast: Sie glauben doch nicht, daß ich diesen Salat noch esse.
Bedienung: Warum nicht?
Gast: Mir graust's.
Bedienung: Das ist mir egal, bezahlen müssen Sie ihn so oder so.
Anmerkung: Die sachbezogene freundliche deutsche Art muß einfach gefallen.
(Und natürlich wurde der Salat NICHT bezahlt!)
Die Neuwagenübergabe
Verkäuferin: Hier ihr neues Auto, alles bestens.
Kundin: Ist auch der CD-Player drin, wissen's der ist wahnsinnig wichtig für mich.
Verkäuferin: Natürlich, das Auto steht hier genau wie bestellt, mit allem Drum und Dran.
Kundin: Wissen's, ich höre so gerne die CD von den Kastelruther Spatzen beim Autofahren.
Verkäuferin: Das ist mir scheißegal, was Sie so alles anhören wollen.
Anmerkung: Da kann man wirklich einkaufen gehen. Diese Ehrlichkeit ist frappierend.
Buchkauf im Feng Shui angehauchtem Buchladen
Käufer: Ich möchte den Harenberg Konzertführer abholen. Er wurde telefonisch bestellt. Ist auf den Namen X zurückgelegt.
Buchhändlerin: Ja, mal schauen, ah, hier ist er. Ganz schön schwer und fett.
(Sie legt das Buch auf die Verkaufstheke). Ich bekommen nun 50 Euro.
Käufer: (Zahlt, die Buchhändlerin legt das Geld in die Kasse, und wendet sich wieder anderer Arbeit zu, der Käufer ist bereits vergessen.)
Käufer: Ja, können Sie das Buch denn nicht ein wenig einpacken. Es regnet draußen.
Buchhändlerin: (unwirsch) Wenn's unbedingt sein muß.
(Sie steckt das Buch mit vorwurfsvollen Blick in eine Kunststofftüte mit Reklameaufdruck des Ladens für wandelnde Litfaßsäulen.)
Anmerkung: Wenn das Praxis macht, braucht man sich nicht über das Umsatzplus von Versandbuchhandlungen wundern.
Servicewüste Deutschland?
Gehört
Elfjähriger Junge: "Wenn dr Baur net schwimma ko, dann ischt Badhos'n schuld."
Anmerkung: Gut beobachtet, schnell gelernt. So wird Ausreden gründlich der Boden entzogen. Gratuliere.
Entschuldigung
Ein Junge (etwa 13) ärgert eine Deutsch-Russin am Baggersee. Sie will gerade aus dem Wasser kommen, er haut mit
einer Schwimmnudel auf sie ein und macht blöde Bemerkungen. Das Mädchen (etwa 15 Jahre alt) rennt anschließend
dem Jungen hinterher und fängt ihn nach kurzer Zeit ein. Sie nimmt ihn in den Schwitzkasten, dreht dann seinen Arm
schmerzhaft nach hinten. Der Junge jammert und fleht. Sie verlangt lauthals eine Entschuldigung. Irgendwann keucht der
Junge "Sorry!". Sie daraufhin laut und deutlich: "Was heißt hier 'Sorry!'. Bin ich etwa Engländerin oder was?" Sie gibt
erst nach, als der Junge laut und deutlich und vor allem deutsch seine Entschuldigung vorbringt.
Anmerkung: Das Witzige war vor allem die sprachliche Interaktion der beiden Jugendlichen, die man erlebt haben muß.
Gelesen über Versuch zur Verbesserung des "Jägerimage"
Unter der Überschrift "Jagdmesse soll mit Klischees aufräumen" steht in der Saale Zeitung vom 30. September 2011 auf Seite 29 zu lesen: >> Ein Konzert der Jagdhornbläser, Greifvogelpräsentationen und die Krönung einer Jagdkönigin: So will der Bayerische Jagdverband (BJV) auf der Messe "Jagd, Fisch& Natur" in Landshut mit Klischees über Jäger aufräumen. "Jagd ist ein großes Kulturgut, besonders in Bayern. Da geht es nicht nur darum, sich ein Hirschgeweih an die Wand zu hängen", so der BJV-Präsident Jürgen Vocke. Die Messe solle ab Samstag auch (sic!) darüber informieren, wie Jäger zum Naturschutz beitragen.<<
Anmerkung: Ob das bei Nicht-dieser-Kultur-An (und: Ab-)hängigen Wirkung zeigen kann?
Klingt schon wie Satire auf eigenes Tun.
Man beachte obendrein welche wichtige Funktion des Wörtchen "auch" in diesem Zusammenhang erfüllt ...
Halali, Halloröduljöh! Wohl bekomm's.
O, laßt das Jagdhorn tönen ...
Gekauft: Jahreskarte der Stiftung Preußischer Gärten und Schlösser (SPGS)
Da ich mich häufig in Berlin und Umgebung aufhielt /aufhalte, dachte ich mir, der Erwerb einer Jahreskarte wäre eine gute Idee, kann man damit doch unbegrenzt die ausgewiesenen Schlösser und deren Anlagen besichtigen. Im ersten Jahr des Kaufs nützte ich diese Karte auch intensiv, zumal ich die meisten Schlösser bislang noch nie gesehen hatte. (So gesehen war sie beim ersten Kauf sicherlich ein "Schnäppchen".)
Wirklich interessant und sehenswert all die Gebäude und Anlagen, vor allem ergaben sich bei wiederholten Besuchen immer wieder neue Eindrücke und Erkenntnisse! Es war mir jedoch gleichwohl klar, daß ich im folgenden Jahr kaum derart intensiv die bereits mehrfach besuchten Anlagen aufsuchen würde. Dennoch kaufte ich erneut eine Jahreskarte, denn ich dachte, der dann sicherlich "überschüssige" (=nicht genutzte) Betrag komme letztlich dem Erhalt der wertvollen Güter und der Bezahlung von ebenfalls notwendigem Personal zugute. Ist ja auch so.
Auch im darauf folgenden Jahr kaufte ich mir dann wieder diese Karte, dies mit der Gewissheit, sie wohl kaum mehr in vernünftiger Relation zum Kaufpreis für Besuche zu nutzen -- eben der Gedanke der Unterstützung wertvoller Erhaltungs- und Renovierungsarbeit war für mich da vorwiegend handlungsleitend.
In diesem "letzten Jahr des Unterstützungskaufs" (also dem dritten in Folge) besuchte ich dann doch noch einmal das Babelsberger Schloß, das einen erheblichen Renovierungsbedarf ausweist und laut Auskunft eines dort Beschäftigten nicht gerade hohe Priorität bei der Schloßsanierung hätte. Ich finde das selbst auch sehr bedauerlich, ist das Schloß doch von außen recht imposant anzusehen. In diesem Gespräch mit jenem "Schloßfunktionär" wurde ich aber dann doch zwangsläufig hellhörig, denn er meinte: "Leute wie Sie, die solche Jahreskarten kaufen, verhindern, daß unsere Einnahmen ausreichend hoch sind und wir das Schloß entsprechend renoviert bekommen!" Selbstverständlich klärte ich jenen geistvollen Herren über die Hintergrunde und unterschiedlich möglichen Perspektiven als auch Motive von Jahreskartenkäufen auf.
Gleichwohl sei es an dieser Stelle auch nochmals deutlich festgehalten:
1. Wenn es der Preußischen Schlösserverwaltung nicht gefällt, daß derartige Jahreskarten gekauft werden, sie also "kontraproduktiv" im Gesamtkonzept der Erhaltung wirken sollten, dann müßte sie den Verkauf schlicht und einfach einstellen.
2. Da ich aber davon ausgehe, daß dieser Angestellte nicht gerade die herrschende Meinung in jenem System vertrat, wäre es vielleicht sinnvoll, im Rahmen von unmißverständlicher Aufklärung die Bediensteten zu einer breiteren Grundlage ihrer Meinungsbildung zu führen ...
3. Meine persönliche Konsequenz war natürlich, den Kauf jener Jahreskarte unverzüglich einzustellen, konkret: die Spende (denn meine Besuche wären ja sicherlich noch weiter rückläufig gewesen, zumal Berlin und Umgebung genügend Anreize zu vielfältigen andersgearteten Tätigkeiten bietet).
Nota bene:
Ich besitze auch eine Jahreskarte der Bayerischen Schlösserverwaltung. Diese erneuere ich übrigens jedes Jahr, weil mir die Erhaltung der hiesigen Kulturgüter ebenfalls sehr am Herzen liegt. Als ich vor zwei Monaten mit meiner Freundin jeweils die Schlösser Neuschwanstein und Linderhof besuchte, wurde ich beide Male freundlich gefragt, warum denn meine Freundin nicht auch die Jahreskarte hätte bzw. ob wir denn zukünftig nicht die noch günstigere Partnerkarte erwerben wollten. So etwas kann man eben auch noch erleben.
Anmerkung: Es gibt halt immer wieder Personen, deren Weitblick sehr getrübt erscheint und die im Gefängnis
eigenen engen Denkens verharren ...
Ein namhafter Herausgeber einer namhaften Zeitung über "freie Presse":
"Eine freie Presse gibt es nicht. Sie, liebe Freunde wissen das, und ich weiss es gleichfalls. Nicht ein einziger unter Ihnen würde es wagen, seine Meinung ehrlich und offen zu sagen. Das Gewerbe eines Publizisten ist es vielmehr, die Wahrheit zu zerstören, geradezu zu lügen, zu verdrehen, zu verleumden, zu Füssen des Mammon zu kuschen und sich selbst und seine Rasse um des täglichen Brotes willen wieder und wieder zu verkaufen. Wir sind Werkzeuge und Hörige der Finanzgewalten hinter den Kulissen. Wir sind die Marionetten, die hüpfen und tanzen, wenn sie am Draht ziehen. Unser Können, unsere Fähigkeiten und selbst unser Leben gehören diesen Männern. Wir sind nichts als intellektuelle Prostituierte."
(John Swinton Herausgeber der NEW YORK TIMES)
Anmerkung: Wenn der das schon sagt, muß ja was dran sein! Jedenfalls bekommt man diesen Eindruck sehr häufig beim Hören und Sehen in den Medien ebenfalls ...
Wird irgendwann erweitert ...
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